Wing Chun wurde vor über 350 Jahren von der Nonne Ng Mui aus dem Shaolin-Kloster in China entwickelt, um sich auch gegen männliche Angreifer erfolgreich verteidigen zu können. Benannt wurde das neue Kampfsystem nach ihrer ersten Schülerin Yim Wing Chun, was übersetzt „Schöner Frühling“ oder „ewigere Frühling“ bedeutet. Die Schreibweisen variieren stark und gelten alle weder als „richtig“ noch als „falsch“
Das Wing Chun System, das in der Akademie für Wing Chun Graben-Neudorf, sowie in einigen weiteren angeschlossenen Partner-Akademien unterrichtet wird, wurde auf den ursprünglichen Zweck zurückgeführt. Nämlich in einer Notwehrsituation zu bestehen und verteidigen zu können und zwar stilunabhänig.
Wing Chun ist kein Wettkampfsport, sondern auf die Selbstverteidigung und realen Kampf spezialisiert. Von einer Frau erfunden, bedarf es nicht Kraft oder Akrobatik um den Gegner zu besiegen, vielmehr nutzt man die Kraft des Angreifers und lenkt sie gegen ihn. Das bedeutet, dass für den natürlichen Energiehaushalt des Körpers, Wing Chun mit Abstand die effektivste Verteidigungsform darstellt. Das Ziel ist es, den Gegenüber von seinem Vorhaben abzubringen und innerhalb weniger Sekunden außer Gefecht zu setzten. Dies geschieht im Wing Chun mit allen einem zur Verfügung stehenden Mitteln.
Durchklar strukturierte Unterrichtsprogramme, werden Techniken, Bewegungsmuster, Impulse (taktil und optisch) eingeschliffen, so dass diese direkt vom Anwender umgesetzt werden. Der „rote Faden“ wird niemals aus den Augen verloren und hilft dem Schüler dabei, diese Selbstverteidigungs-Kunst zu erlernen.
Im Wing Chun bedient man sich mit ausgefeilten Unterrichtsmethoden wie der Wing Chun Formen um zum Beispiel die Struktur, Grounding und Realising zu trainieren oder durch weitere Mittel wie des Chi Sao, Lat Sao, Chong Sao und Sektionen wird der Anwender sensibilisiert und er erkennt frühzeitig Angriffsmuster und Absichten eines Angreifers. Durch ein regelmäßiges Training, werden bestimmte Informationswege minimiert und optimiert. Fertigkeiten verbessert und neue Fähigkeiten entwickelt.
Im Wing Chun Training werden nicht nur Techniken geübt, sondern auch Taktik und Strategie beim Kampf oder in der Selbstverteidigung.
Es ist ein ausgeklügeltes Nahkampfsystem, das in einer realen Notwehrsituation, den Gegner kompromisslos und schnell ausschaltet oder unter Kontrolle bringt oder die Situation schnell entschärft. Hier geht es nun nicht mehr um die Ästhetik, sondern um das Gewinnen einer körperlichen Auseinandersetzung. Die Funktionalität des Systems steht also immer im Vordergrund.
Durch das vielfältige Training wird nicht nur der Körper gestärkt, sondern auch der Geist. Viele Bewegungsabläufe werden erlernt, wiederholt und unter verschiedensten Bedingungen und Methoden an den Schüler herangebracht. Das sensibilisieren für gefährliche Situationen ist ein wesentlicher Teil der Ausbildung.
Anwendung Wing Chun
Die Reihe der Spezialeinheiten, die Wing Chun für sich entdeckt haben, zeugt von der Verlässlichkeit des Systems. Das Wing Chun Training ist nicht nur zum Trainingsprogramm der deutschen Sondereinsatzkommandos, auch die französischen und italienischen Eliteeinheiten (RAID, N.O.C.S.) und das amerikanische Geiselbefreiungsteam des FBI haben diese Kampfkunst für sich entdeckt.
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